Was ist Bare-Knuckle?
Bare-knuckle fighting, auch bekannt als Boxen mit bloßen Fäusten, ist eine Form des Boxens, bei der die Kämpfer ohne Handschuhe oder andere Handpolsterung kämpfen, wobei lediglich Handbandagen erlaubt sein können, die jedoch die Stöße nicht abfedern.
Wichtige Infos zu Bare-Knuckle:
Wichtige Punkte zu Bare Knuckle:
Historischer Hintergrund:
Bare Knuckle Boxing ist die ursprüngliche Form des Boxens, die vor der Einführung von Handschuhen praktiziert wurde.
Verletzungsrisiko:
Im Vergleich zum modernen Boxen mit Handschuhen birgt Bare Knuckle ein höheres Verletzungsrisiko für die Kämpfer, da weder Faust noch Ziel des Schlags durch Polsterung geschützt sind.
Regeln:
Das moderne Bare Knuckle Boxing hat seine eigenen Regeln, die sich von denen des traditionellen Boxens und MMA unterscheiden. Es sind nur geschlossene Faustschläge ohne Handschuhe erlaubt, die auf den Körper oder Kopf des Gegners gerichtet sind. Die Kämpfe dauern in der Regel 5 Runden zu je 2 Minuten.
Kampffläche:
Oft wird ein traditioneller Boxring oder eine kreisförmige Plattform, der "squared circle", verwendet, jedoch ohne Seile.
Schutzausrüstung:
Kämpfer dürfen leichte Bandagen zum Schutz der Handgelenke tragen, aber keine Handschuhe.
Verbotene Aktionen:
Es ist verboten, auf den Hinterkopf oder Nacken zu schlagen, oder auf einen am Boden liegenden Gegner einzuschlagen.
Moderne Organisation:
Die Bare Knuckle Fighting Championship (BKFC) ist eine Organisation, die Bare Knuckle Boxing in den USA organisiert und fördert.
Verbreitung:
Bare Knuckle erlebt eine Renaissance, sowohl als organisierter Sport als auch als Teil von Straßenkämpfen.
Daniela Graf vs Nicole Schaefer | BKFC 58
/März 2024
Im Sommer 2023 fragte mich ein befreundeter Matchmaker, ob ich nicht mal Bareknuckle ausprobieren wolle. Ich bin jemand, der ungern „Nein“ sagt und Herausforderungen liebt. Und so kam es, dass ich keine zwölf Monate später im Ring der größten Bareknuckle-Organisation der Welt stand – beim BKFC – und direkt mein Debüt gewinnen konnte.
Trotz meiner über elf Jahre Ring-Erfahrung war das Gefühl, als ich zum ersten Mal die Arena in Sofia betrat und mir die Bandagen – im Bareknuckle nur zur Stabilisierung der Handgelenke, die Knöchel bleiben frei – gewickelt wurden, auf einem völlig neuen Level.
Ich bin ehrlich: Mein Kopf war voller Fragen. „Warum mache ich das? Warum sitze ich nicht einfach wie alle anderen auf dem Sofa und genieße meinen Samstagabend?“ Doch in dem Moment, als ich den Ring betrat, waren all diese Gedanken wie weggeblasen. Es fühlte sich an, als hätte ich in meinen 34 Kämpfen zuvor nie etwas anderes gemacht.
Dafür kann ich vor allem meinem Trainer Eddie danken. Er bereitet mich immer perfekt vor, analysiert jede Gegnerin bis ins Detail und liegt mit seinen Prognosen fast immer goldrichtig. Auch dieses Mal. Wir hatten einen klaren Plan: Viele Schläge zum Körper, um meine Hände zu schonen und meiner Gegnerin die Luft zu nehmen. Vom ersten Gong an habe ich genau das umgesetzt – und direkt Wirkung erzielt. Nach 217 Schlägen, von denen 174 ins Ziel fanden (Quelle), blieb meine Gegnerin nach der zweiten Runde in ihrer Ecke sitzen und gab auf.
Damit war mein BKFC-Debüt nicht nur erfolgreich, sondern auch der Startschuss für meine Bareknuckle-Karriere.
Sara Bitto vs Nicole Schaefer | BKFC 73
/April 2025
BKFC 73 markierte nicht nur das Italien-Debüt der Bareknuckle-Organisation, sondern auch mein Debüt in einer neuen Gewichtsklasse. Für dieses Event wurde noch eine Kämpferin im Bantamgewicht (-61,2 kg) gesucht – und als die Anfrage kam, entschieden mein Team und ich: Wir nehmen die Herausforderung an.
Neben dem klassischen Boxtraining, das mein Trainer Eddie wie immer perfekt auf meine Gegnerin abgestimmt hatte, stand diesmal besonders viel Krafttraining auf dem Plan. Mein Ziel: Die zusätzlichen vier Kilo durch möglichst viel Muskelmasse aufzubauen. Denn meine Gegnerin war nicht nur 10 cm größer, sondern brachte natürlich auch mehr Gewicht mit.
Eine Woche vor dem Kampf dann die Überraschung: Verletzungsbedingt Absage der Gegnerin. Zum Glück fand die Organisation schnell Ersatz – doch das bedeutete für uns, den gesamten Gameplan kurzfristig umzustellen. Denn meine neue Gegnerin war nicht nur nochmal acht Zentimeter größer als die ursprüngliche (insgesamt also 18 cm Größenunterschied), sondern boxte auch mit einem völlig anderen Stil.
Aber wer mich kennt, weiß: Aufgeben gibt's nicht. Die Chance, vor einem Millionenpublikum zu kämpfen, bekommt man nicht jeden Tag. Also hieß es am 26. April: Hochmotiviert ab in den Ring!
Anders als bei meinem Debüt ging dieser Kampf über die volle Distanz. Fünf Runden lang bin ich nach vorne marschiert, habe Druck gemacht und meine Gegnerin regelrecht gejagt, während sie versuchte, mich im Rückwärtsgang auszuboxen. Trotz einiger Treffer blieb ich unverletzt und konnte den Kampf am Ende verdient für mich entscheiden.
Mein Fazit? Nie wieder Bantamgewicht.
Ich habe bewiesen, dass ich jede Herausforderung annehme – aber für meine Größe von 1,62 m ist diese Gewichtsklasse einfach nicht ideal. Vielleicht wage ich irgendwann nochmal einen Kampf im Strawweight (52,1 kg) – und wäre damit die erste Frau, die bei BKFC in drei Gewichtsklassen angetreten ist.