Was ist Power Slap?
Power Slap ist eine sogenannte „Slap Fighting“-Sportart, bei der sich zwei Kontrahenten abwechselnd ohrfeigen (englisch: slap) – mit dem Ziel, den Gegner zu Boden zu schicken oder ihn kampfunfähig zu machen. Die Kämpfe finden nach festen Regeln statt, in einer Art Show-Format, ähnlich wie beim MMA.
Wichtige Infos zu Power Slap:
Ursprung: Power Slap wurde 2023 von Dana White, dem Präsidenten der UFC, ins Leben gerufen.
Organisation: Es ist eine offiziell lizenzierte Liga, hauptsächlich in den USA aktiv. Die Veranstaltungen werden auf Plattformen wie TBS (anfangs) oder über Streamingdienste gezeigt.
Ablauf eines Duells:
Zwei Teilnehmer stehen sich gegenüber.
Abwechselnd erhält jeder die Chance, einen Schlag (mit offener Hand) ins Gesicht des Gegners auszuführen.
Der Gegner muss stillstehen und darf nicht ausweichen.
Die Schlagkraft, Technik und Wirkung werden bewertet.
Sieger: Wer durch Knockout gewinnt oder am Ende nach Punkten führt, wird zum Sieger erklärt.
Tai Emery vs. Nicole Schaefer | Power Slap 11
/Januar 2025
Wer glaubt, dass ich als Bareknuckle-Kämpferin bei meinem Powerslap-Debüt keine Nervosität verspürt habe, der irrt gewaltig. Ehrlich gesagt war ich sogar nervöser als vor jedem Box- oder Bareknuckle-Kampf zuvor. Warum? Im Boxen kann ich mich bewegen, ausweichen und verteidigen – mit etwas Glück werde ich gar nicht erst getroffen. Im Powerslap dagegen heißt es: Treffer einstecken und darauf hoffen, dass mein Kinn stark genug ist, um nicht K.o. zu gehen.
Nach einigen (zugegeben kurzen) Wochen der Vorbereitung war es im Januar 2025 so weit: Ich stieg in den Flieger nach Saudi-Arabien, um in der Hauptstadt Riad mein erstes Powerslap-Event zu bestreiten. Mein Training bestand hauptsächlich aus Kraft- und Stabilisationstraining – dazu ein wenig Technik, so viel es eben ging. Mit dem Wissen, gleich drei Slaps einstecken zu müssen, lief ich zu meinem ausgewählten Song in die ANB Arena ein. Trotz Aufregung war auch eine gewisse Vorfreude auf das, was kommt.
Meine Gegnerin gewann den Coin Toss, also den Münzwurf, und durfte beginnen. Für mich bedeutete das: Powerslap-Stick greifen, Nacken anspannen – und hoffen, dass ich nicht umfalle.
Doch nach dem ersten Slap war die Nervosität wie weggeblasen. Der Schlag saß zwar, aber ich stand stabil auf beiden Beinen.
Was folgte, war ein intensives Duell. In der zweiten Runde gelang es mir sogar, meine Gegnerin kurz zum Wackeln zu bringen. In der letzten Runde kassierte ich jedoch einen Punktabzug, weil ich die Fersen minimal angehoben hatte – ein technischer Regelverstoß. So wurde mein Debüt offiziell als Niederlage gewertet.
Allerdings sprach mir der Veranstalter direkt nach dem Event den Sieg zu, da ich über weite Strecken klar dominierte. Für mich stand schon nach der ersten Runde fest: Das war definitiv nicht mein letztes Mal auf der Powerslap-Bühne.